Der für heute angesagte Südwind mit 3-4 Windstärken sollte uns nach Tunoe bringen, den nördlichsten Punkt unserer Reise. Nur, der angesagte Wind fiel aus und hauchte stattdessen mit einer Windstärke aus Nordwest. So haben wir in den ersten vier Stunden gerade einmal 4 Seemeilen, also 7,2 Kilometer zurückgelegt. Das hätten wir in einer guten Stunde auch zu Fuß geschafft. Die Segel sind flau, das Schiff knarzt in den Wellen und dümpelt herum. Das macht wenig Spaß...
... vor allem, wenn sich rundherum Gewitter entwickeln und dunkelgraue Wolkenwände aufziehen.
Unser ursprüngliches Ziel hätten wir bei dieser Geschwindigkeit erst nach 30 Stunden erreicht.
Wir stecken also die Insel Endelave als Alternativziel ab
Zu unserer Freude haben wir Tümmler beim Spielen beobachten können, teilweise so nah, dass wir durch das prustende Ausblasen auf sie aufmerksam wurden.
Dann schläft der Wind endgültig ein und auch Endelave wird unerreichbar unter Segeln.
Ein Blick auf die Karte ergibt den Yachthafen Juelsminde westlich von uns als nahe liegenden Hafen. Wir lassen den Diesel an, drehen nach Westen und holen die Segel ein. Es war irgendwie klar, dass sich ein Tag, wie Vorgestern nicht so schnell wiederholen würde.
Die fantastischen Wolkenbilder trösten über die Flaute hinweg. Die Vögel kreisen sich elegant in der Thermik nach oben.
Hier in Juelsminde herrscht wieder reges Treiben, es ist diesmal wirklich kein regulärer Platz zu bekommen, aber wir legen uns an einem Stegende neben eine große Bavaria ins Päckchen.
Im Vergleich zu Bogense ist es uns hier viel zu rummelig, und der Anteil an Multimillionärsmegamotoryachten ist zu groß. Die abendlich Ruhe (wie gestern beschrieben) findet hier nicht statt.
Insbesondere meine speziellen Freunde auf den Jetskis düsen hier pausenlos vor der Hafenmole auf und ab.
Morgen geht es garantiert weiter, mit oder ohne Wind, soviel steht fest.