Amaree, die alte Dame gluckst und gluckert vor Freude; es ist ein Riesenspass, mit ihr über die Ostsee zu preschen.
Wir laufen wieder gute sieben Knoten in der Spitze, und teilweise taucht der Bug in die Welle, so dass das Wasser bis zu den Luken überkommt.
Die Fortbewegung unter Deck gleicht dem Einsammeln von blauen Flecken. Festhalten und Einklemmen mit Händen und Füßen ist angesagt, um das Nötigste unverletzt zu erledigen.
Nach etwa fünf Stunden hatten wir den Yachthafen der Insel Lyo in Sicht. An Einlaufen war aber noch nicht zu denken, da die Fähre direkt neben der engen Hafeneinfahrt angelegt hat. Die Fähre macht nicht fest, sondern hält sich mit Bug- und Heckrudern auf Position. Ein Vorbeikommen ohne Beschädigungen scheint in der sehr engen Hafeneinfahrt unmöglich, also warten wir 10 Minuten auf die Abfahrt der Fähre.
In dem kleinen Hafen waren wieder alle Boxen belegt, aber wir konnten an einem Verbindungssteg längsseits festmachen. Sofort standen viele helfende Hände am Steg bereit und bugsierten uns bei viel Wind in die enge Lücke.
Die persönliche Hafenatmosphäre springt sofort auf uns über. Hier hilft man sich, hier grüßt man sich.
Kurze Zeit später kommt der super freundliche Hafenmeister zum Kassieren vorbei. Er hat für jeden einen netten Spruch parat. Hier hat der Automaten-Wahn noch nicht zugeschlagen; Strom und Wasser kommen einfach aus der Leitung, geduscht wird mit Wertmarken. So haben wir es gern.
Schnell war uns klar, dass wir mehr als eine Nacht in Lyö verbringen werden. Diese kleine Insel lässt sich zu Fuß oder per Rad in kurzer Zeit erkunden, zumal es auch historisch Einiges zu entdecken gibt. Wir fangen mit dem nahe liegenden Imbiss an: endlich ein Hotdog für Schatzi - natürlich mit Allem drum und dran.