Gemütlich sind wir am Sonntag Vormittag bei herrlichstem Sonnenschein gen Middelfahrt aufgebrochen. Die Fock hatten wir gegen die größere Genua ausgetauscht, immer in der Hoffnung, dass wir das bisschen Wind nutzten konnten. Miniree im Schlepptau - übrigens unter Beobachtung einer Robbe, die sich aber leider nicht fotografieren ließ; einfach putzig das Kerlchen.
Der Motor schnurrte seine 1600 Umdrehungen vor sich hin - das Genua-Segeln mussten wir leider wieder wegen Windpassivität aufgeben - und ein Kapitän, der den zweiten Kaffee an Deck genoss. Oder überlegte er schon, welche Freizeitaktivitäten sich sonst so gestalten ließen??
Na ja, den meisten dürfte klar sein, von wem die nun dokumentierten Aktionen ausgingen...
Ich durfte dann doch wieder an Bord. :-) Kurz vor dem Kleinen Belt kam nämlich Wind auf, der Kapitän brauchte mich, und die Genua durfte endlich arbeiten. Und als dann noch eine Najad neben uns das Großsegel hochzog, war unser Ehrgeiz gepackt (für alle Nicht-Segler: eine Najad hat ähnliche Segeleigenschaften wie eine Nordwind). Zack-zack, Großsegel raus, Geschwindigkeit erhöhen, Wende einleiten, und - platsch - was war das denn? Lag da nicht eben noch unser neuer schwarzer Wassersack an Deck (also die Solardusche, die uns Sonntagabend am Ankerplatz eine herrlich warme Dusche ermöglichen sollte)? Und wieder lernen wir: vorm Segelsetzen muss alles - wirklich alles - gut verstaut oder angebunden sein. Sonst kullert es bei Schräglage einfach mal ruckzuck über Bord und geht sofort unter. (Die Najad hat unser Heck aber später trotzdem noch zu sehen begekommen...und wir haben halt nicht mehr geduscht...).
Am Hafen Middelfahrt vorbei geht es in den Gamborg Fjord, der es uns schon letztes Jahr angetan hat. Diesmal sind wir noch weiter hineingefahren und haben uns eine einsame Stelle in der Natur gesucht.
Ja, wir genießen die Stille, die einen abends umgibt, wenn die Sonne langsam in zig Farbvariationen untergeht. Wenn das Wasser noch etwas plätschert, der Wind einschläft, Ruhe einkehrt und wir uns seicht in den Schlaf schaukeln lassen.