Sonntag, 23. August 2015

Wir verkaufen unsere Nordwind32



Nach langen Überlegungen im letzten Urlaub, haben wir uns entschlossen, Amaree zu verkaufen.
Wir werden uns ein etwas größeres Schiff mit ähnlich gutmütigen Segeleigenschaften zulegen und dadurch noch ein Plus an Komfort gewinnen.

In den vergangenen zwei Jahren haben wir nicht nur sehr viele schöne Erlebnisse gehabt, sondern auch eine Menge Verbesserungen und Erneuerungen eingebracht. So ist unsere Nordwind32 trotz ihres Alters technisch auf einem aktuellen Stand und ohne Reparaturstau.

Freitag, 7. August 2015

Nachtfahrt auf der Schlei

Der Kaffee schmeckt morgens einfach köstlich, wenn man nach einer entspannten Ankernacht in den Tag startet.


Was sich so alles beim Ankerlichten an Bord "bringen" lässt :-) 


Bei bestem Sommerwetter erreichten wir Schleimünde und motorten gen Kappeln. Auch hier fanden wir noch ein kleines Plätzchen für AMAREE und nutzten die Zeit bis zur Brückenöffnung bei leckerem Eiskaffee im Stadthafen - wir waren ja in Sonderburg auf den Geschmack gekommen!


Die Schlei begrüsste uns mit ihrer lieblichen Landschaft, die so oft an die Küste der dänischen Südsee erinnert.


Gemütlich ankerten wir hinter Arnis, hatten viel Spaß beim Baden (und Duschen in der Plicht - nein, davon gibt es mal wieder keine Fotos!)


und wollten dann am Freitag Vormittag zu unserem Zielhafen Fleckeby aufbrechen.

Aber nein, eine WhatsApp von lieben Freunden warnte uns vor der Sperrung der Lindaunisbrücke mit wahrscheinlich einziger Öffnungszeit in derselben Nacht von 01.00 bis 03.00 Uhr!
Kurzum beendeten wir unseren Abendspaß, ergatterten eine Stunde später in Lindaunis den letzten regulären Liegeplatz im Hafen und bereiteten uns auf die Nachtfahrt vor.


Auch hier erfreute uns der Abendhimmel.


Wecker auf 00.50 Uhr gestellt, Motor an, abgelegt und eingereiht in den Yachten-Konvoi, während die Brücke öffnete. Ein toller Anblick, wenn sich die Schiffe, wie an einer Perlenschnur aufreihen und nur durch die vorgeschriebenen Lichtsignale beleuchtet sind. Alle geben Gas, und es drängt sich durch die Brücke.

Und dann fiel unser Motor aus, direkt hinter der Brücke!

Mitten in dieser Enge bekam das aber zeitgleich eine gerade überholende Yacht mit, bot umgehend Hilfe an und nahm uns in Schlepptau. Genial - 1000 Dank der JOY aus Schleswig.

Mit "leicht erhöhtem" Adrenalinspiegel hielt ich die Pinne und versuchte alle Tonnen entlang der stockdunklen Fahrrinne rechtzeitig zu sehen, während Micha sich dem Motor näherte. Und tatsächlich, mein Lieblings-Mechaniker hat den Fehler schnell gefunden. Das Schauglas im Dieselfilter hatte einen Sprung und dadurch saugte die Dieselpumpe Luft an statt Diesel zu fördern. Glücklicherweise war der Kraftstoffschlauch vom Tank lang genug, um direkt an die Pumpe gelegt zu werden. Nach einer guten halben Stunde, gegen 2:00 Uhr nachts, konnten wir den Motor wieder starten. Es klang diesmal wie Musik in unseren Ohren.


Nachdem wir die 30m-Schleppleine zurückgenommen hatten, rauschte die JOY davon, und wir fuhren in einem kleineren Dreier-Konvoi weiter. Nun konnten wir uns endlich auf die eigentliche Nachtfahrt konzentrieren, zumal das Schiff vor uns regelmäßig die Betonnung ignorierte - der kannte sich wohl gut aus oder liebte das Risiko. Die roten und grünen Tonnen in der Schlei senden übrigens keine Lichtsignale aus, wie wir es schon auf der Elbe erlebt hatten, sondern wollen mittels Taschenlampe angestrahlt werden. Reflektoren an den Tonnen helfen dann sie zu orten.

Gegen 03.20 Uhr sind wir in unserem Hafen angekommen und konnten bei Windstille recht einfach in unserer Box festmachen. Hier kennen wir ja jeden Meter.
Geschafft!
Der Puls hatte sich normalisiert, ein Honigbrot schmeckte großartig und um 05.00 Uhr konnten wir endlich einschlafen. Was für eine Nacht!

Unverständlich bleibt für uns das katastrophale Informationsmanagement rund um die Brückensperrung. Wir wissen mittlerweile, dass es wohl nur noch Sonntag Nacht EINE Öffnung für die Schifffahrt gibt und nun bis 14. August repariert wird.
Wieso werden nicht automatisch alle Hafenmeister entlang der Schlei informiert, damit diese ihre Stamm- und Gastlieger (man denke an all die Urlauber, die sich hier gerade aufhalten) informieren können? Schon traurig.
Nun gut, wir konnten in Fleckeby noch vielen Seglern den Hinweis geben, die somit noch eine Chance genutzt haben.

Donnerstag, 6. August 2015

Eigentlich fing der Tag ganz unspektakulär an

Ich war walken und konnte die Landschaft mal wieder aus ganz anderer Perspektive wahrnehmen. Rund um Dyvig, Mejls Vig und Oldenor boten sich diese Impressionen am Vormittag an:






Und da es uns im Dyviger Hafen etwas zu rummelig war, sind wir wieder losgefahren. Eigentlich sollte kaum Wind sein, aber sobald wir im Alsensund gen Sonderburg fuhren, brauste es auf.
Wir hatten ordentlich Spaß bei all dem Kreuzen inmitten vieler, vieler Segelyachten, die den Sund in beiden Richtungen passierten.


Hinter der Brücke in Sonderburg beginnt der Stadthafen, und Micha entdeckte eine Lücke an der Kaimauer - nicht lang überlegt, ran da und (nachdem die benachbarten englischen und deutschen Yachten noch etwas mehr Platz gemacht haben) festgemacht.


Mit Blick auf unser Schiff schmeckte der Krabbensalat gleich doppelt gut.


Es wurde dann etwas später, so dass wir uns den Hafen Hörup geschenkt und gleich gegenüber einen Ankerplatz ausgewählt haben.


Immer wieder spannend, wenn man denkt, dass sich der Anker ordentlich in den Meeresboden eingegraben hat...und man nach einigen Minuten mal wieder an Deck kommt und feststellt, dass der Strand weit weg ist, der Tiefgang schon wieder 10 Meter beträgt und somit der Anker hübsch mit dem Schiff durchs Wasser treibt...puh - es war aber Platz genug und es gab keine Kollisionsgefahr mit anderen Schiffen.

Nach dem zweiten Anlauf haben wir dann - diesmal wirklich fest verankert - den Abend und sein Sonnenuntergangsschauspiel genossen.






Mittwoch, 5. August 2015

"Erfreulicher" Wetterwechsel auf dem Weg von Hejlsminde nach Assens (und dann nach Dyvig)

Als wir am Dienstag versucht haben, eine eindeutige Route für den weiteren Heimweg zu finden, haben wir uns aufgrund der Windvorhersagen mal wieder für Assens entschieden. In der Hoffnung, dass wir von dort am Mittwoch gut gen Süden kommen.

Am Nachmittag sind wir dann bei hochsommerlichen Temperaturen und zunehmend bedecktem Himmel in Hejlsminde gestartet - und mal am Rande: ich habe abgelegt und es hat gut geklappt (freu freu).


Und ungefähr ab dem WP Waypoint 2 kam Segelwetter. Der Wind frischte auf, die Wolken wurden dicker und wir konnten herrlich gen Assens segeln. Letztendlich sind wir dann mit den ersten Regentropfen und immer noch mit der Fock und ohne Motor (ja ja, sooo cool sind wir mittlerweile...:-) ) in den Hafen eingelaufen.

Es platterte die halbe Nacht, aber wir haben drinnen eh abends immer was zu tun. Wie zum Beispiel die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit zu erhöhen:


Und dabei die Genusssucht und einige Hungergefühle zu befriedigen.


Oder auch wichtige Informationen im Logbuch festzuhalten, und endlich mal wieder mit Internetzugang zu bloggen (man beachte die schöne LED-Beleuchtung...).


Und natürlich auch, nach dem Motor zu sehen.


Um dann morgens in aller Ruhe noch einzukaufen und für alle eventuellen Ankerplätze vorbereitet zu sein. Laut Windfinder hätten wir es mit dem Wind gen Lyö schaffen müssen - Pustekuchen. Und wenn schon unter Motor, dann doch lieber in die Dyvig. Wir hatten gehofft, die letzten Meilen wieder Segeln zu können, aber diesmal hatten wir kein Glück, denn der Wind drehte und drehte (falsch rum natürlich).

Egal, letztendlich haben wir in Dyvig Havn einen schönen Liegeplatz ergattert und genießen nun einen tollen Sommerabend.


Montag, 3. August 2015

Auf dem Weg nach Hejlsminde

Die ruhige Abendstimmung setzt sich morgens fort - vor allen Dingen, wenn wir zum Ankerlichten keinen Motor benötigen.


Der Wind trieb uns sacht in die richtige Richtung, ein Blick zurück, Genua setzen und los geht's.




Uns war schon klar, dass wir bei dem Wind nicht direkt westwärts segeln konnten und mindestens einmal Kreuzen mussten. Aber, seht euch nur diese Route an:


Wir kamen also von rechts aus dem Fjord, sind links abgebogen, um dann möglichst südlich weiter zu fahren. Der Wind ließ das Navigieren aber so nicht zu. Ok, dann halt Kreuzen - aber bitte doch ohne noch nördlicher und somit rückwärts zu fahren!!! Ok, noch ein Versuch - immerhin näherten sich andere Segelschiffe, die anscheinend besser vorankamen.
Aber auch der zweite Versuch zeigte uns gleich, dass wir hier so nicht wegkommen würden. Motor an, Segel runterholen und dann eben so.
Unser Blick zurück zeigte uns, dass alle anderen Schiffe das gleiche Problem hatten. Egal wie modern Yacht und Segel waren, keiner kam gegen die Strömung an. Ja, das war es, wie uns schlagartig klar wurde. Diese Komponente gibt es eben auch noch.

Etwas später konnten wir dann doch noch Segeln und näherten uns unserem neuen Hafen: Hejlsminde an der Ostküste Dänemarks. Laut Hafenplaner gibt es dort eine Handvoll Liegeplätze in einem kleinen Badeort, und es empfahl sich ausdrücklich in der Fahrrinne zu bleiben. Schnuffige Rot-Grün-Tonnen halfen dabei, nicht auf den Sandbänken stecken zu bleiben.






Besonders gut hat uns hier mal wieder der sehr hilfsbereite Hafenmeister gefallen. Nicht nur, dass die Nutzung moderner Fahrräder im Preis inbegriffen gewesen wäre, er ging spät ankommenden Schiffen am Steg entgegen und wies sie direkt auf die wenigen freien Plätze hin. Auch für einen Spaß war er immer zu haben - danke, Herr Hansen, das war nett bei Ihnen.

(Und wenn er nächstes Jahr auch WiFi anbieten könnte, wäre das perfekt. Die meisten Häfen in Dänemark stellen ihren Gästen die freie Internetnutzung zur Verfügung - Hejlsminde Havn "verschont" seine Gastlieger aber lieber von dieser "Urlaubsstörung"  :-) .

Sonntag, 2. August 2015

Spaß und Nachlässigkeit auf dem Weg zum Ankerplatz bei Middelfahrt

Gemütlich sind wir am Sonntag Vormittag bei herrlichstem Sonnenschein gen Middelfahrt aufgebrochen. Die Fock hatten wir gegen die größere Genua ausgetauscht, immer in der Hoffnung, dass wir das bisschen Wind nutzten konnten. Miniree im Schlepptau - übrigens unter Beobachtung einer Robbe, die sich aber leider nicht fotografieren ließ; einfach putzig das Kerlchen.


Der Motor schnurrte seine 1600 Umdrehungen vor sich hin - das Genua-Segeln mussten wir leider wieder wegen Windpassivität aufgeben - und ein Kapitän, der den zweiten Kaffee an Deck genoss. Oder überlegte er schon, welche Freizeitaktivitäten sich sonst so gestalten ließen??


Na ja, den meisten dürfte klar sein, von wem die nun dokumentierten Aktionen ausgingen...




Ich durfte dann doch wieder an Bord. :-) Kurz vor dem Kleinen Belt kam nämlich Wind auf, der Kapitän brauchte mich, und die Genua durfte endlich arbeiten. Und als dann noch eine Najad neben uns das Großsegel hochzog, war unser Ehrgeiz gepackt (für alle Nicht-Segler: eine Najad hat ähnliche Segeleigenschaften wie eine Nordwind). Zack-zack, Großsegel raus, Geschwindigkeit erhöhen, Wende einleiten,  und - platsch - was war das denn? Lag da nicht eben noch unser neuer schwarzer Wassersack an Deck (also die Solardusche, die uns Sonntagabend am Ankerplatz eine herrlich warme Dusche ermöglichen sollte)? Und wieder lernen wir: vorm Segelsetzen muss alles - wirklich alles - gut verstaut oder angebunden sein. Sonst kullert es bei Schräglage einfach mal ruckzuck über Bord und geht sofort unter. (Die Najad hat unser Heck aber später trotzdem noch zu sehen begekommen...und wir haben halt nicht mehr geduscht...).

Am Hafen Middelfahrt vorbei geht es in den Gamborg Fjord, der es uns schon letztes Jahr angetan hat. Diesmal sind wir noch weiter hineingefahren und haben uns eine einsame Stelle in der Natur gesucht.



Ja, wir genießen die Stille, die einen abends umgibt, wenn die Sonne langsam in zig Farbvariationen untergeht. Wenn das Wasser noch etwas plätschert, der Wind einschläft, Ruhe einkehrt und wir uns seicht in den Schlaf schaukeln lassen.



Samstag, 1. August 2015

Ein weiterer Tag in Bogense

Und da war es nun, dass "sehnsüchtig" erwartete Rosenfestival am Sommer-Samstag in Bogense. Irgendwie haben wir wohl an das mehrfach erlebte "Musik am Noor" in Arnis gedacht und Ähnliches erwartet. Denkste. Als wir am Nachmittag durch die Stadt schlenderten, mussten wir feststellen, dass die Buden schon vor 18 Uhr wieder abgebaut wurden. Keine Musik auf den Straßen, keine Kneipen, die ihr Leben auf die Straße verlegt hatten. Hm, schade, da hätte ich den Dänen mehr zugetraut.
Übrig blieben allerdings die teils wunderschönen und kunstvollen Rosengestecke.






Was also anfangen mit dem angebrochenen Abend??? Ans Schwimmen in der Ostsee war nicht zu denken - dafür sorgte ein Blick auf unser Wasserthermometer:


Was dann bei sommerlichen Temperaturen und Windstille? Tja, also vollende ich halt mal die AMAREE-Reinigungsaktion, die Micha steuerbords begonnen hatte. Und Miniree hilft wieder mit.



Dafür wurden wir zur späten Stunde mit diesen herrlichen Sonnenuntergangsbildern erfreut. Seht nur den Himmel und die Wasseroberflächen: