Unterwegs trauten wir unseren Augen nicht, die berühmte KATHENA NUI erhielt letzte Farbtupfer von ihrem Eigentümer Wilfried Erdmann und wurde dann zu Wasser gelassen. Plötzlich wurden Bücherinhalte richtig lebendig, und wir sind gespannt, was das begleitende Film- und Reporterteam zu berichten hat.
Natürlich ziehe ich meinen "verwegenen" Kapitän vor...
Wir nehmen die 9 Uhr-Brücke in Kappeln und haben uns - aufgrund des genialen Windes - Assens als Ziel gesetzt.
Etwas voreilig, wie sich herausgestellt hat; es lief aber einfach zu toll. Bei 4-5 Bft schaffte AMAREE einmalige 7,4 Knoten - ich kam mir vor wie Lewis Hamilton in der Formel1. Bis dann die Wellen auf der Höhe von Lyö, also nach gut 35 Seemeilen, immer höher wurden, der Wind statt aus West immer mehr aus Nord kam und wir kreuzen mussten. Unser Ankunftszeit in Assens verschob sich laut iSailor auf 20 Uhr...das musste ja nun wirklich nicht sein. Kurzerhand Kurs Ost und entspannt noch 35 Minuten mit der Fock nach Lyö.
So schade es auch war - wir denken nämlich sehr gerne an die schnuckelige Insel und ihren fröhlichen Hafenmeister zurück - haben wir uns gleich für's Ankern entschieden. Uns war klar, dass der enge Hafen keine freien Liegeplätze mehr bot und wir bei 4 Windstärken dort eher Probleme bekommen. Und Ankern wollten wir diesen Urlaub eh viel öfter - warum denn immer nur bei Windstille?? Die Stimmung ist einfach unschlagbar.
Ein herrlich sonniger Morgen, an dem wir die Tagesroute nur zu gerne wieder weiter geplant hätten. Aber überall kamen schon die Warnungen zum Sturmtief, so dass wir Assens als festes Ziel behielten. Der Wind schlief ein und 90 Minuten unter Motor beendeten den Trip in den sicheren Hafen (...wir lieben unser neues Bergesystem :-)).
Assens Marina ist aufgrund der "lauten" Werft gegenüber nicht der Riesenhit, aber bietet viele Liegeplätze mit guter Infrastruktur. Einschließlich einiger Kräutergärten, die mir Petersilie für das Abendessen schenkten:
Und, was extrem wichtig war: einen Super Brugsen direkt am Hafen. Endlich konnten wir unser dänisches Leergut vom letzten Jahr in erfreuliche DänenKronen umwandeln.
Und diese am Folgetag gleich sinnvoll wieder einsetzen:
Am Outfit unschwer zu erkennen: Sonnenschein ist Fehlanzeige, alles steht unter dem Vorzeichen des angekündigten Wettertiefs. Und wie verbringt man bzw. Frau den Tag im Hafen? Halt nicht im Schiff, sondern entlang der Küste mit netter Wegbegleitung.
Die Aussichten und Wolkenformationen lassen zwar auf "spannendes Wetter" schließen, Wind ist aber jetzt um 21.30 Uhr immer noch nicht hier.
Windfinder schickt von Stunde zu Stunde friedlichere Vorhersagen für das mittlere Fünen, so dass wir in den frühen Morgenstunden wohl max. 7 Bft zu erwarten haben. AMAREE liegt gut und fest und wir kuscheln uns hier ein. Mal sehen, ob wir uns morgen mit zwei Reffs raus trauen...Bogense ist unser Ziel.