Wie blau kann blau eigentlich sein?? Sind das nicht tolle Wasser- und Himmelsfarben? Ja, Endelave bot uns heute Morgen wunderbare Sicht und Stille.
Man könnte meinen, dass es schon Spätsommer ist, so leer war der Hafen.
Und wir haben es gemütlich angehen lassen. Nichts geht über ein ausgedehntes Frühstück und Zeit zum Brote-Schmieren für die Tour (...nein, nein, es gab jeweils nur ein halbes Nutella-Brötchen... :-)).
Interessant finde ich auch immer wieder die schnellen Wetterwechsel in der Ostsee. So friedlich das Wetter ja aussah, so windstill war es dann auch heute auf dem Weg nach Bogense. Wir hatten sozusagen gar keinen Wind von vorne...und mussten leider die ganze Strecke unter Motor fahren. Fast zeitgleich kam uns die Idee, dass es mal wieder Zeit für "Petra-lernt-Anlegen" ist. Als Vorstufe fiel "ganz zufällig" mal wieder ein Fender mitten auf dem Meer ins Wasser (alle Blogleser vom letzten Jahr erinnern sich vielleicht an meine ersten Mann-über-Bord-Übungen). Ziel ist es, dass ich das Schiff so zum Stehen bringe, dass der Fender auf der Luvseite gut mit dem Enterhaken zu retten ist.
Das hat dann auch ganz gut geklappt.
Weiter ging es im Hafen - und, nur mal am Rande: der Wind frischte langsam auf. Wie schnell sind eigentlich zwei Knoten Fahrt, wenn man mit AMAREE einen freien Platz sucht? Und, wo liegt der Wendepunkt dieses gemäßigten Langkielers und, was passiert, wenn man wendet und der Wind den Bug rumdrückt? Und, wie dreht man die Pinne, wenn man rückwärts in eine bestimmte Richtung fahren will?
Ja, ich hatte schon immer viel Respekt, wenn Micha uns so selbstverständlich in die Boxen gefahren hat, aber heute war ich verdammt froh, dass er neben mir stand und mir Tipps gab. Wie Ihr seht, haben wir das Ganze mehrmals geübt - also Hafenkino für die anderen Gäste geboten. Machte gar nix - auch, wenn mir ganz schön warm wurde und mein Pinnen-Arm sich "etwas" verkrampfte.
(Nein, es sieht nur so aus, als ob ich eine Kerbe ins Land gefahren habe... :-) - die Karte im iSailor gibt das nicht ganz korrekt wieder)
Ganz bewusst haben wir uns einen Platz gesucht, der links und rechts keine Nachbarn und somit Platz für unser Schlauchboot-Aktion hatte. Micha hatte den Deal "er putzt das Schiff von außen und ich von innen" ins Auge gefasst. Oh ja, ich liebe meinen Mann, wenn er gelbe Gummihandschuhe an hat... :-)
Bei der Auswahl des Liegeplatzes hatten wir übrigens die Windfinder-Voraussagen fest im Blick. Immerhin sollte es ab nachmittags bis morgen Abend wieder mit bis zu 7 Bft in Böen wehen. Da wollten wir die Nase schön im Wind festgemacht haben. Und dann haben wir uns vorhin noch überlegt, dass einer der Ruckdämpfer dringend nach vorne muss. Und es ist schon etwas spannend, wenn man bei dem Wind und entsprechendem Zug auf den Leinen den einen Mooring Snubber von hinten Lee nach vorne Luv bringen will. Zum Glück hatten wir ja das Schlauchboot zur Hilfe und haben kurz vorm nächsten Regen ein paar Leinen durchgetauscht.
Ach, das macht uns einfach nur Spaß!! (Und morgen kaufen wir den dritten Ruckdämpfer).
Jetzt schaukelt AMAREE ganz sanft in den Wellen und wir machen es uns drinnen gemütlich.