Dienstag, 15. September 2015

Neues Schiff, neuer Blog

Wir haben uns entschlossen, nicht diesen Blog fortzuführen, sondern einen neuen Bericht zu starten. Auf der Adresse www.symatilda.de werden wir unsere aktuellen Berichte weiterschreiben.

Also, wir sehen uns auf: www.symatilda.de

Montag, 7. September 2015

Amaree ist verkauft

Es ist schon irre, wie schnell die Ereignisse sich abspielen.

Nach nur drei Wochen Inserat bei Ebay und anderen Bootsbörsen im Internet haben wir gestern zwei sehr nette Menschen kennengelernt. Sie haben sich unsere Nordwind intensiv angesehen und ihr Traumschiff gefunden. Die neuen Eigner planen im nächsten Jahr ein Sabbatical einzulegen und mit der Nordwind auf große Fahrt rund um die Ostsee zu fahren. Dieses Schiff ist wie geschaffen für dieses Vorhaben und so haben wir uns nicht nur schnell geeinigt, sondern auch wieder zwei nette Segler kennen gelernt, die wir hoffentlich noch oft wieder treffen.

Alles Gute und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel wünschen wir Euch.

Hier kommt die Neue

Nachdem wir alle Kriterien aufgelistet hatten, die unser Nachfolgeschiff bieten sollte, haben wir uns auf eine Hallberg-Rassy 352 festgelegt. Vor allem die Raumgestaltung unter Deck war neben den bewährt guten Segeleigenschaften eines Langkielers ausschlaggebend.


Die HR 352 hat ein separates Schlafzimmer im Achterschiff, fliessend warmes und kaltes Wasser und einen kräftigen, laufruhigen Volvo Turbodiesel. Sie wurde von 1979 bis 1990 gebaut und es werden einige Modelle gebraucht angeboten.

Vor allem gefiel uns ein Inserat eines Holländischen Yachtmaklers. Er hatte eine sehr gepflegte HR352 in Hellevoetsluis im Angebot. Baujahr 1986, also 10 Jahre jünger als unsere Nordwind32.

Wir haben uns dann spontan auf den Weg nach Südholland gemacht und die "Nana" ausgiebig besichtigt. Die perfekten Fotos entsprachen der Wirklichkeit und wir haben uns sofort in das Schiff verliebt. Innen ist alles sehr gepflegt und fast wie neu. Zu unserer Sicherheit gab es sogar ein ausführliches Gutachten über den technischen Zustand aus dem Vorjahr. Alle Kritikpunkte hatte der Vorbesitzer bereits behoben und in den letzten Monaten viel investiert.


Noch an Bord haben wir einen realistischen Preis ausgehandelt und den Deal per Handschlag besiegelt. Damit geht ein absoluter Traum für uns in Erfüllung. Wir sind sehr dankbar und stolz, dass dieses Traumschiff schon bald uns gehört.


Sonntag, 23. August 2015

Wir verkaufen unsere Nordwind32



Nach langen Überlegungen im letzten Urlaub, haben wir uns entschlossen, Amaree zu verkaufen.
Wir werden uns ein etwas größeres Schiff mit ähnlich gutmütigen Segeleigenschaften zulegen und dadurch noch ein Plus an Komfort gewinnen.

In den vergangenen zwei Jahren haben wir nicht nur sehr viele schöne Erlebnisse gehabt, sondern auch eine Menge Verbesserungen und Erneuerungen eingebracht. So ist unsere Nordwind32 trotz ihres Alters technisch auf einem aktuellen Stand und ohne Reparaturstau.

Freitag, 7. August 2015

Nachtfahrt auf der Schlei

Der Kaffee schmeckt morgens einfach köstlich, wenn man nach einer entspannten Ankernacht in den Tag startet.


Was sich so alles beim Ankerlichten an Bord "bringen" lässt :-) 


Bei bestem Sommerwetter erreichten wir Schleimünde und motorten gen Kappeln. Auch hier fanden wir noch ein kleines Plätzchen für AMAREE und nutzten die Zeit bis zur Brückenöffnung bei leckerem Eiskaffee im Stadthafen - wir waren ja in Sonderburg auf den Geschmack gekommen!


Die Schlei begrüsste uns mit ihrer lieblichen Landschaft, die so oft an die Küste der dänischen Südsee erinnert.


Gemütlich ankerten wir hinter Arnis, hatten viel Spaß beim Baden (und Duschen in der Plicht - nein, davon gibt es mal wieder keine Fotos!)


und wollten dann am Freitag Vormittag zu unserem Zielhafen Fleckeby aufbrechen.

Aber nein, eine WhatsApp von lieben Freunden warnte uns vor der Sperrung der Lindaunisbrücke mit wahrscheinlich einziger Öffnungszeit in derselben Nacht von 01.00 bis 03.00 Uhr!
Kurzum beendeten wir unseren Abendspaß, ergatterten eine Stunde später in Lindaunis den letzten regulären Liegeplatz im Hafen und bereiteten uns auf die Nachtfahrt vor.


Auch hier erfreute uns der Abendhimmel.


Wecker auf 00.50 Uhr gestellt, Motor an, abgelegt und eingereiht in den Yachten-Konvoi, während die Brücke öffnete. Ein toller Anblick, wenn sich die Schiffe, wie an einer Perlenschnur aufreihen und nur durch die vorgeschriebenen Lichtsignale beleuchtet sind. Alle geben Gas, und es drängt sich durch die Brücke.

Und dann fiel unser Motor aus, direkt hinter der Brücke!

Mitten in dieser Enge bekam das aber zeitgleich eine gerade überholende Yacht mit, bot umgehend Hilfe an und nahm uns in Schlepptau. Genial - 1000 Dank der JOY aus Schleswig.

Mit "leicht erhöhtem" Adrenalinspiegel hielt ich die Pinne und versuchte alle Tonnen entlang der stockdunklen Fahrrinne rechtzeitig zu sehen, während Micha sich dem Motor näherte. Und tatsächlich, mein Lieblings-Mechaniker hat den Fehler schnell gefunden. Das Schauglas im Dieselfilter hatte einen Sprung und dadurch saugte die Dieselpumpe Luft an statt Diesel zu fördern. Glücklicherweise war der Kraftstoffschlauch vom Tank lang genug, um direkt an die Pumpe gelegt zu werden. Nach einer guten halben Stunde, gegen 2:00 Uhr nachts, konnten wir den Motor wieder starten. Es klang diesmal wie Musik in unseren Ohren.


Nachdem wir die 30m-Schleppleine zurückgenommen hatten, rauschte die JOY davon, und wir fuhren in einem kleineren Dreier-Konvoi weiter. Nun konnten wir uns endlich auf die eigentliche Nachtfahrt konzentrieren, zumal das Schiff vor uns regelmäßig die Betonnung ignorierte - der kannte sich wohl gut aus oder liebte das Risiko. Die roten und grünen Tonnen in der Schlei senden übrigens keine Lichtsignale aus, wie wir es schon auf der Elbe erlebt hatten, sondern wollen mittels Taschenlampe angestrahlt werden. Reflektoren an den Tonnen helfen dann sie zu orten.

Gegen 03.20 Uhr sind wir in unserem Hafen angekommen und konnten bei Windstille recht einfach in unserer Box festmachen. Hier kennen wir ja jeden Meter.
Geschafft!
Der Puls hatte sich normalisiert, ein Honigbrot schmeckte großartig und um 05.00 Uhr konnten wir endlich einschlafen. Was für eine Nacht!

Unverständlich bleibt für uns das katastrophale Informationsmanagement rund um die Brückensperrung. Wir wissen mittlerweile, dass es wohl nur noch Sonntag Nacht EINE Öffnung für die Schifffahrt gibt und nun bis 14. August repariert wird.
Wieso werden nicht automatisch alle Hafenmeister entlang der Schlei informiert, damit diese ihre Stamm- und Gastlieger (man denke an all die Urlauber, die sich hier gerade aufhalten) informieren können? Schon traurig.
Nun gut, wir konnten in Fleckeby noch vielen Seglern den Hinweis geben, die somit noch eine Chance genutzt haben.

Donnerstag, 6. August 2015

Eigentlich fing der Tag ganz unspektakulär an

Ich war walken und konnte die Landschaft mal wieder aus ganz anderer Perspektive wahrnehmen. Rund um Dyvig, Mejls Vig und Oldenor boten sich diese Impressionen am Vormittag an:






Und da es uns im Dyviger Hafen etwas zu rummelig war, sind wir wieder losgefahren. Eigentlich sollte kaum Wind sein, aber sobald wir im Alsensund gen Sonderburg fuhren, brauste es auf.
Wir hatten ordentlich Spaß bei all dem Kreuzen inmitten vieler, vieler Segelyachten, die den Sund in beiden Richtungen passierten.


Hinter der Brücke in Sonderburg beginnt der Stadthafen, und Micha entdeckte eine Lücke an der Kaimauer - nicht lang überlegt, ran da und (nachdem die benachbarten englischen und deutschen Yachten noch etwas mehr Platz gemacht haben) festgemacht.


Mit Blick auf unser Schiff schmeckte der Krabbensalat gleich doppelt gut.


Es wurde dann etwas später, so dass wir uns den Hafen Hörup geschenkt und gleich gegenüber einen Ankerplatz ausgewählt haben.


Immer wieder spannend, wenn man denkt, dass sich der Anker ordentlich in den Meeresboden eingegraben hat...und man nach einigen Minuten mal wieder an Deck kommt und feststellt, dass der Strand weit weg ist, der Tiefgang schon wieder 10 Meter beträgt und somit der Anker hübsch mit dem Schiff durchs Wasser treibt...puh - es war aber Platz genug und es gab keine Kollisionsgefahr mit anderen Schiffen.

Nach dem zweiten Anlauf haben wir dann - diesmal wirklich fest verankert - den Abend und sein Sonnenuntergangsschauspiel genossen.






Mittwoch, 5. August 2015

"Erfreulicher" Wetterwechsel auf dem Weg von Hejlsminde nach Assens (und dann nach Dyvig)

Als wir am Dienstag versucht haben, eine eindeutige Route für den weiteren Heimweg zu finden, haben wir uns aufgrund der Windvorhersagen mal wieder für Assens entschieden. In der Hoffnung, dass wir von dort am Mittwoch gut gen Süden kommen.

Am Nachmittag sind wir dann bei hochsommerlichen Temperaturen und zunehmend bedecktem Himmel in Hejlsminde gestartet - und mal am Rande: ich habe abgelegt und es hat gut geklappt (freu freu).


Und ungefähr ab dem WP Waypoint 2 kam Segelwetter. Der Wind frischte auf, die Wolken wurden dicker und wir konnten herrlich gen Assens segeln. Letztendlich sind wir dann mit den ersten Regentropfen und immer noch mit der Fock und ohne Motor (ja ja, sooo cool sind wir mittlerweile...:-) ) in den Hafen eingelaufen.

Es platterte die halbe Nacht, aber wir haben drinnen eh abends immer was zu tun. Wie zum Beispiel die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit zu erhöhen:


Und dabei die Genusssucht und einige Hungergefühle zu befriedigen.


Oder auch wichtige Informationen im Logbuch festzuhalten, und endlich mal wieder mit Internetzugang zu bloggen (man beachte die schöne LED-Beleuchtung...).


Und natürlich auch, nach dem Motor zu sehen.


Um dann morgens in aller Ruhe noch einzukaufen und für alle eventuellen Ankerplätze vorbereitet zu sein. Laut Windfinder hätten wir es mit dem Wind gen Lyö schaffen müssen - Pustekuchen. Und wenn schon unter Motor, dann doch lieber in die Dyvig. Wir hatten gehofft, die letzten Meilen wieder Segeln zu können, aber diesmal hatten wir kein Glück, denn der Wind drehte und drehte (falsch rum natürlich).

Egal, letztendlich haben wir in Dyvig Havn einen schönen Liegeplatz ergattert und genießen nun einen tollen Sommerabend.