Sonntag, 5. Oktober 2014

Rendsburg - Brunsbüttel / ach nee, gleich nach Glückstadt

Sonntag um 09.30 Uhr starteten wir unsere verbleibende Kanaletappe von Rendsburg nach Brunsbüttel - bei zwar recht frischen Temperaturen, aber wieder bei blauem Himmel und ganz entspannt...


Wir hatten 66 km vor uns und beneideten manchen Radfahrer, der uns entlang des Kanals überholte. So richtig schnell sind 5,6 Knoten nun mal nicht. Aber, wir hatten viel zu gucken und eine Menge Begleitung bzw. interessanten Gegenverkehr.





Kurz vor den Schleusen hatte Micha die Idee, einfach doch schon heute durch die Schleusen zu düsen, den Sonnenschein auszunutzen und weiter bis Glückstadt zu fahren. Dann halt keine Pizza in Brunsbüttel... Nach einigen Versuchen bekamen wir Kontakt zum Schleusenpersonal - warum ist das bloß jedes Mal so schwierig? - und durften nach kurzer Zeit ganz allein eine der alten Schleusen befahren.

Nach so langer Kanalfahrt ist die breite Elbe schon wirklich ein beeindruckender Anblick. Etwas überraschend war dann die Stärke der Gegenströmung, Uns war ja klar, dass wir gegen das ablaufende Wasser anfuhren, aber, dass dabei nur 2,6 Knoten heraus kamen, war heftig. Egal, wir hatten uns ja auf unsere erste Dunkelfahrt eingestellt und Amaree stampfte mutig voran.


Rechts erkennt man noch die Schleusenausfahrt und links drei Tanker, die dort vor Reede lagen. Die langsam sinkende Sonne bescherte uns ein schönes Bild nach dem anderen.


Ja, das war dann das letzte Tageslicht - und die Spannung stieg.

Wir hatten reichlich Gelegenheit, die Fahrtrichtung beleuchteter Schiffe einzuschätzen. Zwei Top-Lichter: Schiff über 50 m Länge (und davon mehrere, die aber in der Fahrrinne blieben). Rotes Licht erkennbar: da kommt einer von rechts. Grünes Licht zu sehen: der fährt von links nach rechts. Hoppla, der braust vor uns längs. Und so ging es weiter - uns wurde klar, dass es sich um die Fähren Glückstadt-Wischhafen handelte, die fleißig hin und her fuhren, je dichter wir dem Hafen kamen. Und wieder fragten wir uns, was wir ohne GPS und Navi machen würden. Die Tonnen in der Hauptfahrrinne der Elbe sind klasse beleuchtet - kurz vor Glückstadt aber nicht mehr...

Die Hafeneinfahrt bot sich uns in Rot/Grün an und wir fanden schnell einen Platz in diesem doch eher unübersichtlichen "Schlengelhafen". Nein, beste Freunde würden wir mit dem Hafen Glückstadt nicht werden, aber es reicht sicher für diese Nacht. Nun noch zum Abbauen der Spannung den kleinen Rest Rotwein vernichten und für Morgen den kurzen Trip nach Harburg planen. Gute Nacht.