Dienstag, 22. April 2014

Einbau von Dieselheizung und DSC-Funkgerät

Der Einbau des neuen Funkgerätes gestaltete sich relativ harmlos, Antenne und 12V Leitungen waren noch vom alten Gerät vorhanden. Nur die Kopplung an das GPS hat bisher nicht funktioniert. Vom GPS soll das Funkgerät immer mit den aktuellen Positionsdaten versorgt werden, so dass Rettungskräfte bei einem Notruf automatisch über unsere aktuelle Position informiert sind.
Nach einigen Stunden erfolgloser Bastelei habe ich das Thema auf später verschoben, denn es steht der Einbau der Heizung auf dem Plan.

In einem Artikel in der Zeitschrift PALSTEK wurde das Heizsystem AEROHEAT der Fa. Komp empfohlen.
Diese Heizungen sollen nicht nur sparsam, sondern auch sehr geräuscharm arbeiten. Bereits im Januar habe ich die Heizung bestellt, und konnte mir dadurch einen Winterrabatt von gut 200 EUR sichern.

Zur Versorgung mit Treibstoff konnte ich einen bestehenden Abzweiger der Dieselleitung nutzen.
Nur der Zugang war für mich etwas beschwerlich. So hatte ich die Hundekoje völlig zu räumen und den Boden herauszunehmen. Erst dann konnte ich die Wände zum Motorraum öffnen.
Das ganze Schiff war jetzt mit Polstern und Holzplatten zugemüllt.
Jetzt war der Weg frei, um kopfüber in den Kellerbereich zwischen Motor und Tank zu krabbeln und im Schein der Taschenlampe die Dieselleitung und die Pumpe zu installieren.


Petra hatte den gemütlichsten Teil der Installation. Sie hat die perfekten Maße, um in die hintere Backskiste zu steigen und bei einem Becher Kaffee die Abgasleitung zu installieren.


Im Salon mussten dann die Wege für die Warmluftrohre vorbereitet werden. Dazu habe ich mir im Baumarkt den größten Kreisbohrer besorgt, der zur Auswahl stand, und konnte nun insgesamt 9 Durchführungen mit einem Durchmesser von 100mm bohren. Anschliessend sah das Boot aus wie eine Tischlerwerkstatt voller Werkzeug, Polster, Holzplatten und Sägespänen in allen Ecken.
Die Verlegung der sperrigen Rohre war recht schnell erledigt, Abzweiger und Luftauslässe passten perfekt aufeinander und der spannende Moment des ersten Heizbetriebes rückt immer näher.

Sonntag, 6. April 2014

Überführung in den Harburger Hafen

Am heutigen Sonntag war es endlich soweit. Wir überführen Amaree von Uetersen nach Hamburg-Harburg.
Als wir mit dem Auto auf das Hafengelände in Uetersen ankamen, hatte Gerd den Diesel schon angeschmissen, und wir konnten pünktlich um 6:55 Uhr losfahren.


Die 30 Minuten auf der Pinnau im leichten Nebel wurden begleitet von vielen Graugänsen, Graureihern und Kormoranen. Der Natur erwacht, und ich komme mir vor wie im Tierfilm.


Als wir die Elbe erreichen, können wir noch einige Meilen mit der Flutströmung elbaufwärts machen, bevor uns dann im Hamburger Hafen die Ebbe um ca. 2 Knoten abbremst.


Die Wellen der Hafenfähren und Containerschiffe kommen aus allen Richtungen und geben mir ein erstes Gefühl, wie Amaree sich in Wellen verhält. Es ist kein Aufklatschen des Bugs zu hören, die Wellen werden schön geschnitten und sanft geteilt.

Schon um 11:50 Uhr erreichen wir die mächtige Köhlbrandbrücke, jetzt gibt es nur noch ein Hindernis bis zu unserem Ziel: die Kattwykbrücke. Sie öffnet nur alle 2 Stunden um 10:00, 12:00, 14:00 Uhr usw., wer zu spät kommt, muss die nächste Öffnung abwarten.
Wir werden die Brücke aber erst um 12:10 Uhr erreichen, eigentlich zu spät.
Aber mit einer freundlichen Anfrage auf Kanal 13 bitte ich den Brückenwärter auf uns zu warten und habe Erfolg, denn die Brücke bleibt für uns etwas länger geöffnet, und wir ersparen uns 2 Stunden Wartezeit.
Vielen Dank Brückenwärter, Du gehörst jetzt zu meinem Freudeskreis.


Von der Kattwykbrücke sind es dann nur noch 20 Minuten bis zur Schiffswerft Knief in Harburg. Das Anlegemanöver erledigt Gerd bravourös. Ich werde das in den kommenden Wochen noch trainieren müssen.


Petra steht schon mit der Kamera auf dem Steg, sie war von meinem frühen Anruf überrascht, hat es aber pünktlich zu unserer Ankunft geschafft.
Jetzt bringen wir Gerd noch zum Bahnhof in Harburg, und ich bedanke mich ganz herzlich für die nette und hilfreiche Begleitung auf meinem ersten Törn mit dem neuen Schiff.



Freitag, 4. April 2014

Endlich Wasser unter dem Kiel

Bereits am Montag hatte der Vorbesitzer Gerd zusammen mit dem Hafenmeister unser Schiff zu Wasser gelassen und an den Mastkran gelegt. Da lag sie nun endlich im Wasser und ich kann mein Glück kaum fassen, nachdem wir die letzten Monate nur in der Halle beschäftigt waren.



Mit 4 Mann haben wir dann den Mast auf das Schiff gestellt, jeder der in der Nähe war, hat einfach mit angepackt. Die Gemeinschaft der Leute aus dem WSV Uetersen ist wirklich beeindruckend.








Parallel zu diesem Termin hatte ich eine Hamburger Firma für Spezialtransporte mit dem Abtransport des Hafentrailers beauftragt. Keine leichte Aufgabe für einen 2,60m breiten Laster durch diese Hafeneinfahrt von 2,70m Breite.



Auch hier war sich wieder niemand zu schade, mit anzupacken. Hafenmeister Udo, selbst jahrelang Lasterfahrer, war immer gut gelaunt und eine große Hilfe. Udo schwang sich sofort auf den Hafentraktor und zirkelte den Trailer milimetergenau auf den Spezialtransporter.


2 Stunden später stand der Trailer dann auf dem Hafengelände in Harburg, wo Amaree den nächsten Winterschlaf halten wird.